IDEXX SDMA
Interpretation Ihrer SDMA-Ergebnisse
Interpretationsleitfaden IDEXX SDMA
Eine erhöhte SDMA*-Konzentration weist auf eine Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) hin. Sowohl eine primäre Nierenerkrankung als auch eine sekundäre Nierenschädigung, wie bestimmte Begleiterkrankungen, können zu einer Erhöhung der SDMA-Konzentration führen. Anhand dieses Interpretationsleitfadens können Sie eine erhöhte SDMAKonzentration weiter abklären und ermitteln, ob eine akute, aktive oder chronische Nierenschädigung vorliegt. Außerdem gibt der Leitfaden Tipps zur weiteren Aufarbeitung sowie zur Behandlung und zum Monitoring der Erkrankung.


Erste Schritte zur weiteren Aufarbeitung, Behandlung und Monitoring einer verminderten GFR, die durch SDMA diagnostiziert wurde
Aufarbeitung
Zugrundeliegende Ursache, Begleiterkrankungen, chronische Nierenerkrankung (CNE)

Zugrundeliegende Ursache
- Harnwegsinfektion/
Pyelonephritis - Toxine (z. B. NSAIDs, Ethylenglykol, Lilien)
- Akute Nierenschädigung
- Systemische Hypertonie
- Chronische Nierenerkrankung (CNE)

Mögliche weitere Untersuchungen
- Bakteriologische
Harnuntersuchung
einschließlich
Antibiogramm
(MHK-Bestimmung) - Abklärung moglicher
Infektionskrankheiten - Bildgebende Diagnostik
des Abdomens - Urin-Protein/Kreatinin (UPC)-
Verhältnis (Proteinurie) - Blutdruckmessung

Mögliche Begleiterkrankungen abklären
- Hydratationsstatus
- Bestimmung der Schilddrüsenhormone (Katze)
Behandlung
Grunderkrankung und Nierenschädigung behandeln, Protokolle anpassen

Spezifische Behandlung
- Grunderkrankung
(z. B. Pyelonephritis,
Infektionskrankheiten) - Dehydratation
- Wenn möglich, alle
potenziell nephrotoxischen
Arzneimittel absetzen
(z. B. NSAIDs) - Hypertonie
- Proteinurie

Unterstützende Maßnahmen
- Ausreichend sauberes Trinkwasser
- Fütterung einer spezifischen Nierendiät wenn nötig

Anästhesie-Protokoll anpassen
- Flüssigkeitszufuhr
(intravenös oder subkutan) - Sauerstoffzufuhr vor,
während und nach der
Anästhesie in der
Erholungsphase - Schmerzmanagement
anpassen
Monitoring
Überwachung je nach Indikation

Monitoring der renalen Biomarker
Wiederholte Messung und Trending von:
- SDMA, BUN, Kreatinin und Phosphat
- Harnuntersuchung
- Blutdruck
Verlauf

GFR gleichbleibend vermindert
Die SDMA-Konzentration bleibt erhöht, aber stabil
- Die GFR bleibt vermindert aber stabil
- Eine CNE in Betracht ziehen, s. IRIS Leitlinien zur Einstufung und Behandlung
- Entsprechende unterstützende Maßnahmen und Monitoring einleiten

Progrediente Einschränkung der GFR
Die SDMA-Konzentration steigt kontinuierlich an
- Anhaltende Nierenschädigung
- Diagnostische Schritte wiederholen und weitere Untersuchungen durchführen
- Unterstützende Maßnahmen einleiten

Normalisierung der GFR
Die SDMA-Konzentration ist wieder im Referenzintervall
- Ausheilung einer geringgradigen Nierenschädigung
- Ansprechen auf Therapie
- Kompensationsmechanismen
*Symmetrisches Dimethylarginin
Literatur verfügbar unter den angegebenen Webseiten: idexx.de/sdma
Diese Informationen verstehen sich als allgemeine Empfehlungen. Wie bei jeder Diagnose oder Therapie sollten sämtliche bei einem Patienten erhobenen Befunde, einschließlich Anamnese, klinischer Symptome und sämtlicher Laborbefunde, berücksichtigt werden. Bei Anwendung von Arzneimitteln oder beim Monitoring sollte die Packungsbeilage bezüglich Dosierung, Indikationen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen beachtet werden. Alle Entscheidungen zu Diagnose und Therapie liegen in der Verantwortung des behandelnden Tierarztes.