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IDEXX SDMA

SDMA-Fallstudie: Scarlet

Mithilfe der SDMA-Konzentration wird im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung bei einem Hund eine chronische Nierenerkrankung im frühen Stadium entdeckt

Hintergrundinformationen

Name: Scarlet
Alter: 5 Jahre
Rasse: Golden Retriever
Geschlecht: Weiblich

Wurde vorstellig mit:
Scarlet wurde zur jährlichen Routineuntersuchung und zu Impfungen vorstellig.

Hintergrund
Scarlets Besitzer berichteten, dass sich Scarlet in den letzten Wochen nicht wie sie selbst verhalten hatte. Sie hatte in der Vergangenheit bereits einige Harnwegsinfekte, zeigte in letzter Zeit jedoch keinerlei solcher Anzeichen. Sie hatte weniger Energie, Appetit und Trinkverhalten schienen den Besitzern soweit jedoch normal zu sein.

Körperliche Untersuchung
Scarlet war munter, aufmerksam und ansprechbar, schien gut hydriert zu sein und wies eine insgesamt gute körperliche Verfassung auf. Ihr Gewicht war seit der letzten Untersuchung stabil geblieben.

Diagnostischer Plan

Es wurde empfohlen, ein großes Blutbild und ein Blutchemieprofil zu erheben, einschließlich IDEXX SDMA-Test und Elektrolyttest, sowie eine vollständige Harnuntersuchung und einen Gesamt-T4-Test durchzuführen.

Laborergebnisse

  • Scarlets großes Blutbild war unauffällig. Weitere Blut- und Harnuntersuchungen gaben jedoch Anlass zur Sorge.
  • Ihre SDMA-Konzentration* war mit 17 μg/dl (0–14 μg/dl) erhöht und sie wies ein spezifisches Harngewicht von 1,026 auf. Ihre Kreatininkonzentration lag mit 1,5 mg/dl im Referenzintervall.
  • Die Ergebnisse von Gesamt-T4 und freiem T4 waren niedrig, aber noch in den jeweiligen Referenzintervallen.

Behandlungsplan und Folgemaßnahmen

  • Scarlet bekam L-Thyroxin aufgrund des Verdachts auf Hypothyreose.

  • Es wurde ein Termin für eine Nachuntersuchung nach 2–3 Wochen vereinbart, bei welcher ein großes Blutbild, ein Blutchemieprofil, ein Gesamt-T4-Test sowie eine vollständige Harnuntersuchung durchgeführt werden sollten.

  • Es wurden außerdem Überlegungen angestellt, eine diagnostische Bildgebung ihrer Nieren und der umliegenden Strukturen durchzuführen sowie das Protein/Kreatinin-Verhältnis im Urin zu bestimmen und den Blutdruck zu messen.

Erneute Untersuchung nach zwei Wochen: Scarlets Besitzer berichteten, dass sie aktiver geworden sei. Ihr Gesamt-T4-Ergebnis lag im Normalbereich, ihre SDMA-Konzentration war mit 18 μg/dl weiterhin erhöht und ihre Kreatininkonzentration lag unverändert im Referenzintervall. Ihr spezifisches Harngewicht war mit 1,027 weiterhin niedrig.

Aktionsplan und Ergebnisse

  • Aufgrund der anhaltend erhöhten SDMA-Konzentration wurde ein Termin für einen Ultraschall von Scarlets Nieren und umliegenden Strukturen vereinbart.

  • Der Ultraschall zeigte eine leichte Rundung und Unregelmäßigkeit der linken Niere, eine leichte Nierenbeckenerweiterung sowie Veränderungen, die vermutlich auf frühere Niereninfektionen zurückzuführen sind.

  • Die Harnkultur war negativ; das UPC-Verhältnis betrug 0,0 und ihr durchschnittlicher systolischer Blutdruck war mit 140 mmHg normal.

  • Scarlets SDMA-Konzentration war auch in der Folge weiterhin erhöht und die Bildgebung der Niere zeigte Auffälligkeiten. Gemäß den Leitlinien der International Renal Interest Society (IRIS) zur Einstufung von Chronischen Nierenerkrankungen (CNE) ließen diese Befunde auf eine CNE im Stadium 2 bei normalem Blutdruck und ohne Proteinurie schließen.

  • Scarlets Behandlungsplan sah vor, ihr nierentherapeutisches Futter zu verabreichen, sie weiterhin mit L-Thyroxin zu behandeln und ihr frische Wasserquellen zuhause zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten regelmäßigere Untersuchungen vereinbart werden, um ihre Nierengesundheit zu überwachen. Bei einer Nachuntersuchung nach 3 Monaten wurden ein großes Blutbild sowie ein Blutchemieprofil erhoben und ein Gesamt-T4-Test sowie eine vollständige Harnuntersuchung durchgeführt.

Erneute Untersuchung nach 3 Monaten: Scarlets Besitzer berichteten, dass es ihr gut ginge. Ihr Gesamt-T4-Wert lag im Referenzintervall und das große Blutbild zeigte keine Auffälligkeiten. Ihre SDMA-Konzentration lag bei 15 μg/dl, und ihre Kreatininkonzentration blieb weiterhin im Normalbereich. Ihr spezifisches Harngewicht war mit 1,027 weiterhin niedrig.

Erneute Untersuchung nach 6 Monaten: Aufgrund von Scarlets starker Aktivität, der verbesserten Befunde und der Berichte ihres Besitzers wurden zweimal jährlich Kontrollen empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt lag Scarlets SDMA-Konzentration weiterhin bei 15 μg/dl, ihre Kreatininkonzentration war weiterhin im Normalbereich und ihr spezifisches Harngewicht betrug 1,026.

Patientenberichte

Berichte der chemischen Untersuchungen (31. Dezember)

Berichte der Harnuntersuchung (31. Dezember)

Gesamt T4 und freies T4 (31. Dezember)

Chemische Untersuchung (18. Januar)

Gesamt T4 (18. Januar)

Chemische Untersuchung (27. März)

Diskussion

SDMA ist ein zuverlässigerer Biomarker für Nierenerkrankungen als Kreatinin1–5 und trug dazu bei, dass trotz der nur geringfügigen Veränderungen der Nierenfunktion ein ausführlicher Behandlungsplan für Scarlet erstellt werden konnte.

Das frühzeitige Handeln und Unterstützen von Scarlets Nierenfunktion mithilfe von nierenfreundlichem Futter führten letztlich dazu, dass sich die SDMA-Werte bis zu den Nachuntersuchungen stabilisieren konnten. An Beispielen konnte gezeigt werden, dass SDMA ein zuverlässiger Indikator für die Früherkennung von Nierenerkrankungen ist und dass es gesundheitliche Vorteile für die Nieren haben kann, das Futter des Tieres bereits umzustellen, auch wenn die Kreatininkonzentration noch nicht erhöht ist.1,2

Warum der SDMA-Wert wichtig ist

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*Symmetrisches Dimethylarginin

Literatur

  1. Hall JA, Yerramilli M, Obare E, Yerramilli M, Yu S, Jewell DE. Comparison of serum concentrations of symmetric dimethylarginine and creatinine as kidney function biomarkers in healthy geriatric cats fed reduced-protein foods enriched with fish oil, L-carnitine and medium-chain triglycerides. Vet J. 2014;202(3):588–596.
  2. Hall JA, Yerramilli M, Obare E, Yerramilli M, Melendez LD, Jewell DE. Relationship between lean body mass and serum renal biomarkers in healthy dogs. J Vet Intern Med. 2015;29(3):808-814.
  3. Nabity MB, Lees GE, Boggess M, et al. Symmetric dimethylarginine assay validation, stability and evaluation as a marker for early detection of chronic kidney disease in dogs. J Vet Intern Med. 2015;29(4):1036–1044.
  4. Hall JA, Yerramilli M, Obare E, Yerramilli M, Jewell DE. Comparison of serum concentrations of symmetric dimethylarginine and creatinine as kidney function biomarkers in cats with chronic kidney disease. J Vet Intern Med. 2014;28(6):1676–1683.
  5. Hall JA, Yerramilli M, Obare E, Yerramilli M, Almes K, Jewell DE. Serum concentrations of symmetric dimethylarginine and creatinine in dogs with naturally occurring chronic kidney disease. J Vet Intern Med. 2016;30(3):794–802.